Seine Stimmung ist anders heute.
Während er die Treppen in Richtung der automatischen Schwingtür, die ihn in das Herz des Monsters leitet, empor steigt, atmet er noch einmal tief durch.
Er fühlt sich heute wie ein Soldat. Ein kaltblütiger Söldner, just bevor er in die Schlacht zieht.
Und dann ist es soweit. Spin für Spin, zerschmettert er die Träume und Hoffnungen der endlosen Wellen von Spielern die kommen um die Wahrscheinlichkeiten zu bezwingen.
Aber heute werden keine Gefangenen gemacht. Beinahe als könnte er das Ergebnis kontrollieren, landet der Ball immer wieder in der für das Haus bestmöglichen Nummer. Im 5 Minutentakt kommen & gehen sie. Ihre Chipstacks schrumpfen dahin. Skyline ähnliche Gebilde aus bunten Chips verschwinden vor den Augen ihrer immer deprimierender drein schauenden Besitzern.
Und er schenkt ihnen heute Nichts, keine Gnade, kein Grinsen, keine aufmunternden Worte. Es herrscht Krieg auf dem am Roulettetisch & er gewinnt ihn. Nacht für Nacht. Immer wieder...

Die Entfernung wird immer größer,
die Tage vergehn', es gibt soviel zutun.
Keine Antwort auf die Fragen
die niemand mehr stellt.
Rituale sichern' unsre kleine Welt.
Kalte Füße,
die Enttäuschung frisst immer tiefer!

Ein paar Minuten bleiben mir noch
um mich umzusehn'.
Ich bin allein',
doch ich fühl mich nicht verlassen.
Ich steh an der Tür, dreh mich um
und schau in den leeren Raum.
Seh' die Spuren an der Wand
ich erinnere mich genau!
Mein Seelen-Uboot bringt mich zu versunkenen (...)
(...) Gefühlen, ich geh weg!
Ich geh weg! Weg! Ich geh einfach weg.

Mein Kompass zeigt die Richtung,
den Weg kenn ich nicht.
Werd mich durchfragen müssen,
in fremden Sprachen.
Hab keine Zeit zu verlieren,
muss mich schnell entscheiden.
Möchte mich auf die einlassen,
doch ich kann nicht bleiben!
Stets gerade aus !
Noch hab ich mein Schicksal in der Hand!

Ich geh weg! Weg! Ich geh einfach weg!

...verhungern die Menschen.
Und bei uns kochen & fressen sie zur Belustigung im Fernsehen um die Wette.

Ekelhaft!

"When there is no enemy within, the enemies outside cannot hurt you."

- Afrikanisches Sprichwort

Die Nächte werden wieder länger, die Tage wieder kürzer und die Spieler nicht glücklicher geschweige denn freundlicher. Irgendwo auch verständlich. In ihren Augen bin ich es der ihnen ihr Geld abnimmt, der ihnen kaum einen Sieg gönnt und unentwegt ihre Hoffnungen zertrümmert.
Das es schlicht und einfach die Mathematik ist, die gegen sie Arbeitet & ich nur ihr funktionierender Handlanger bin spielt für die meisten keine Rolle. Ich bin da, im hier und jetzt. Mir kann man die Schuld geben. Hier und jetzt.
Mit der Mathematik ist das nicht ganz so einfach... Sie steht nicht hinter dem Tisch und wischt sich die Chips der Spieler im Minutentakt vom Tisch. Ich tue das. Der Wolf im Schafspelz.
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"It's all numbers, the croupier thought. Spin of the wheel, turn of the card, time of your life, date of your birth, year of your death. (...)"

(the Croupier)

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte.

Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Gefühle.

Achte auf Deine Gefühle, denn sie werden Dein Verhalten.

Achte auf Deine Verhaltensweisen, denn sie werden Deine Gewohnheiten.

Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
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(Aus dem Talmud)

... sind immer noch Stift und Papier.

... Denn ich Träume nicht vom Arbeiten, sondern davon nicht mehr arbeiten zu müssen!
Arbeitslos sein, wie man so schön sagt... oder frei (wie man eigentlich sagen sollte).

Uns wird nur (leider) schon von klein auf die Idee eines Traumberufs, des glücklich Werdens durch Arbeit aufgezwungen. Traumkarriere im Traumberuf! Mein Haus, mein Auto, meine Frau. Wenns um Geld geht Sparkasse.
Alles Lüge, wie Rio Reiser so schön singt!
Vor vielen, vielen Jahren, als ich noch ein kleiner Rotzlöffel war, hat mich meine Mutter einmal gefragt was später ich einmal arbeiten möchte. Ich habe geantwortet gar Nichts und dass ich glücklich wäre wenn ich einfach nur meine Ruhe und genug Geld zum anständig Leben haben könnte.
„Dir wäre so schnell langweilig ohne Arbeit!“ hatte meine Mutter mir damals versichert. „Das würde dir keine 2 Jahre Spaß machen, nicht zu arbeiten. Selbst wenn du stinkreich wärst...“

FAAAALSCH!

Wenn ich stinkreich wäre, wäre mir sowieso nie langweilig weil ich Rock´n`Roll feiern würde bis zum bitteren Ende & mit viel Geld IMMER IRGENDWAS zu unternehmen wüsste Was mich bei Laune hält.

ABER,

ich bin nun mal nicht stinkreich (und habe mit der Idee des Reichwerdens abgeschlossen). Tatsache ist aber, dass ich trotzdem immer noch lieber einfach nur in der Sonne liegen, im See oder Meer Baden und mit meinen Freunden auf ein Bier & eine Zigarette zusammen kommen würde, als zu arbeiten... Und das ist doch ganz natürlich... Bis auf Ameisen, Bienen & Menschen kann ich aus dem Stehgreif kein andere Lebewesen nennen, dass seine Existenz durch "Arbeit" Rechtfertigen muss.
Und mir kommen jetzt nicht alle Tiere (außer Ameisen, Bienen & Menschen) gelangweilt & traurig vor. Im Gegenteil. Ich beneide sie alle. Wie sie den ganzen Tag in der Sonne, an Wasserlöchern oder in Bäumen herumlungern. Nur soviel Jagen/Sammeln wie sie brauchen und den Rest des Tages mit Körperpflege, Sex & Schlafen verbringen... HALLELUJA !

In diesem Sinne muss ich mir auch die "Sozialschmarotzer" loben! Weil es ihnen egal ist, dass die vom Abreits- & Konsumwahn erfassten Leute sie in ihren Jogginghosen & mit Flecken übersäten Unterhemden auslachen. Weil sie zuletzt lachen, wenn sie unter der Woche, um 13.30 Uhr, gerade noch rechtzeitig für die neuste Folge von Bärbel Schäfer aus ihren Bettchen klettern, sich ihr Rewe Müsli einfahren & anschließend ihr Konto checken ob die ihnen monatlich zustehende Kohle schon angekommen ist. Im Endeffekt borderline Genius!

Lange Rede, kurzer Sinn!
Ich habe die Schnauze schon wieder voll vom Arbeiten!
Ich arbeite um zu leben und nicht andersrum !

Ich bin kein Jude, Christ oder Moslem.
In erster Linie bin ich Mensch.

Van Morrison singt durch die Lautsprecher & macht es mir nicht leichter die Augen offen zu halten.
Die üblichen Verdächtigen streifen wie Zombies über den Gaming Floor & verprassen ihre letzten Dollars. Die Augen glasig, die Stirnen voller Falten, wandern sie umher wie verlorene Schafe. Werfen einem in vorbei gehen traurige Blicke zu. Die letzten Trunkenbolde wanken durch die Ausgänge in Richtung Sonnenaufgang davon.

Umso länger man sich von dieser Welt verhält, umso schwerer ist es dann wieder in sie zurück zu kehren. Die Wochen in der Sonne, am Strand & in den Wäldern scheinen nun soweit entfernt, als wären sie ein wunderschöner Traum gewesen aus dem man zu früh aufgewacht ist.

"The only way to deal with an unfree world is to become so absolutely free that your very existence is an act of rebellion."

Albert Camus

One day Buddha was walking through a village. A very angry and rude young man came up and began insulting him. "You have no right teaching others," he shouted. "You are as stupid as everyone else. You are nothing but a fake."

Buddha was not upset by these insults. Instead he asked the young man "Tell me, if you buy a gift for someone, and that person does not take it, to whom does the gift belong?"

The man was surprised to be asked such a strange question and answered, "It would belong to me, because I bought the gift."

The Buddha smiled and said, "That is correct. And it is exactly the same with your anger. If you become angry with me and I do not get insulted, then the anger falls back on you. You are then the only one who becomes unhappy, not me. All you have done is hurt yourself."

"If you want to stop hurting yourself, you must get rid of your anger and become loving instead. When you hate others, you yourself become unhappy. But when you love others, everyone is happy."

Langsam aber sicher, konsumiert die Nacht
all jene die ihr begegnen, mit zu wenig Acht...

Freiheit bedeutet nicht nur in der Lage zu sein hinzugehen wo man möchte, sondern auch dort zu bleiben.

... in dem man feststellen muss, dass die, die am meisten über Toleranz predigen, sich als die intolerantesten überhaupt heraus stellen.